Innendämmung
In Zukunft werden unsere Bauaktivitäten vom Neubau immer mehr auf den Altbau und dessen Modernisierung sowie die wärmetechnische Sanierung verlegt. In diesem Zusammenhang fällt die Entscheidung häufig zugunsten einer Innendämmung. Diese erhält das städtebauliche Bild, ist vergleichsweise preisgünstig und eine Sanierung ist raumweise möglich. Die Durchführung der Innendämmung ist aus bauphysikalischer Sicht sehr anspruchsvoll. Nur durch eine richtige Herangehensweise werden Fehler vermieden und das Haftungsrisiko verringert.
Durch eine Innendämmung mit oder ohne innenliegender Dampfbremse oder dampfbremsenden Putzschicht wird das bestehende Mauerwerk in den „kalten Bereich“ des Temperaturgefälles gerückt. Dies ist nicht problematisch, wenn die unten genannten Maßnahmen durchgeführt werden. Diese sind im Folgenden in der Reihenfolge ihrer Relevanz aufgeführt:
Maßnahme/Verhalten | Hinweise |
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Sicherstellung der Schlagregensicherheit des Bauteils | Durch Schlagregen können erheblich mehr Mengen an Feuchte in das Bauteil eindringen als durch Diffusion vom Innenraum |
Materialverbund zwischen Bauteil und Dämmstoff sicherstellen, um so den Feuchtetransport zu gewährleisten | Innenputz begradigen oder lose Dämmstoffe wie Zellulose, Kork-Lehm- oder Perlite-Kalk-Mischung einsetzen, die den Hohlraum voll ausfüllen |
Diffusionsoffene, vorzugsweise mineralische Beschichtungen (Putze und Anstriche) wählen | Um Entfeuchtung nach innen zu gewährleisten und durch rein mineralische Stoffe das Risiko der Schimmelbildung zu minimieren (pH-Wert beachten) |
Vermeidung überhöhter Innenraumluftfeuchte | Bei Luftfeuchten, die 60 % überschreiten, Lüftungsverhalten ändern oder mechanische Abluftanlage einsetzen |
Detailplanung vor allem der Anschlüsse durchführen und mit der Realität vor Ort abstimmen | Die Planung sollte von spezialisierten Fachplanern überprüft werden. |
Die oben genannten Regeln und Prinzipien sind nicht vollständig, aber geben ein erstes Gerüst vor, in dem man sich sicher bewegen kann.
Die Dämmstoffe Kalzium-Silikat-Platte, Holzfaserdämmplatte, Zellulose, Kork-Lehm- oder Perlite-Kalk-Mischung haben bei ihrem Einsatz den zusätzlichen Vorteil, dass sie eine gewisse Kapillaraktivität besitzen. Organische Dämmstoffe mit hohem Eigengewicht sind hier auf Grund der guten hygroskopischen Eigenschaften generell im Vorteil.
Lediglich beim Auftreten größerer Feuchtemengen oder im Keller sollte in der Regel auf organische Dämmstoffe verzichtet werden. Werden andere Dämmstoffe als die oben genannten eingesetzt, sollte immer auf deren hygroskopische Eigenschaften geachtet werden.